Die schnellsten Denker kommen aus Schönaich
Temporeiche Angriffe, blitzschnelle Manöver und das ständige Spiel gegen die Zeit standen am Samstag in Albstadt-Laufen im Mittelpunkt. 24 Mannschaften aus ganz Württemberg kämpften um die Vorherrschaft auf den 64 Feldern. Intuition und Geschwindigkeit waren gefragt. In einem stark besetzen Feld mit vielen Meisterspielern dominierten die Teams aus dem Großraum Stuttgart. Doch die Schachkrone eroberte nach insgesamt 1104 ausgefochtenen Spielen die TSV Schönaich. Albstadt schlug sich wacker und wurde bestes Team aus dem Bezirk.
In der der Turn- und Festhalle in Albstadt-Laufen hörte man phasenweise nur das Ticken und Betätigen der Uhren. Immer kurz bevor die Schachspielerinnen und –spieler ihre Mannschaftsduelle begannen wurde es ganz ruhig. „Da war es fast immer mucksmäuschenstill“, so Klaus Fuß, Turnierorganisator und Jugendleiter der Schachgemeinschaft Albstadt. Nach der Stille wiederum Züge im Sekundentakt, ein paar Schachs, noch ein letzter Angriff; alle Kontrahenten kämpften am Brett um Vorteile und gegen die schwindende Zeit. So lief es an diesem Tag meistens und oftmals waren es Kleinigkeiten die entschieden: eine einzige Sekunde oder eine letzte Ungenauigkeit.
Zum großen Meisterschaftswettbewerb hatten sich 24 Mannschaften aus ganz Württemberg qualifiziert. Viele starke Spieler, darunter 1 Großmeister, 4 Internationale Meister und 16 Fidemeister gingen für ihre Teams ins Rennen. Es wurde ein Rundenturnier gespielt, bei dem jede Mannschaft gegen alle Kontrahenten antreten musste. An jeweils 4 Brettern wurde pro Mannschaftskampf um die nötigen Punkte gefeilscht, wobei jedem Teilnehmern nur 5 Minuten Bedenkzeit zur Verfügung standen, was viele Angriffspartien mit sich brachte.
Zweitliga- und Oberligateams dominieren
Überragender Mannschaftssieger wurde der Spitzenreiter der Oberliga Württemberg, die Mannschaft des TSV Schöneich. Mit ganzen fünf Mannschaftspunkten Vorsprung siegte, mit Großmeister Marin Bosiocic, dem Internationalen Meister Karsten Volke, Fidemeister Julijan Plenca, Moritz Reck und Marcus Kübler vor den SF Deizisau und dem SK Bebenhausen.
Kroatischer Großmeister phänomenal
Überragend spielt der kroatische Großmeister Marin Bosiocic am Spitzenbrett des TSV Schönaich und wurde bester Spieler mit 23 Punkten aus 23 Partien.
Albstadt ist die Nummer 1 im Bezirk
Als Ausrichter bekam Albstadt einen Freiplatz zugesprochen und spielte im Konzert der „großen“ passabel mit. „Wir wollten einfach ein paar Punkte holen und da haben wir mit 18 Punkten unsere Erwartungen mehr als erfüllt“, so Spieler Thomas Schönegg. Für Albstadt gingen Klaus Fuß, Reginald Borkert, Thomas Schönegg, Wolfgang Blickle, Alexander Schönegg und Daniel Khoshnevis an den Start, und wechselten nach dem Rotationsprinzip zwischen den Matches, so dass alle Spieler zum Einsatz kamen. Mit viel Rückenwind und dem nötigen Heimvorteil wurde Albstadt auch bestes Team aus dem Schachbezirk Alb/Schwarzwald. Dieses Ergebnis war etwas überraschend, denn Balingen, Spaichingen und Tuttlingen kamen allesamt mit guter Besetzung. Auch sonst verlief das Turnier reibungslos. „Unsere Helfer vor Ort haben beste Arbeit geliefert. Dank der finanziellen Unterstützung einiger Albstädter Unternehmen konnte dieses Prestigeevent erst ermöglicht werden“, so Vereinsvorsitzender und Küchenchef Marcel Liebhart. Nach dieser Spitzenveranstaltung geht es jetzt erstmal wieder zurück in den Ligaalltag, bei dem drei Albstädter Teams noch um die direkte Meisterschaft kämpfen. Details zu weiteren anstehenden Schachterminen sind auf http://turm-albstadt.org/ abrufbar. Gäste und Anfänger sind jederzeit bei den vielseitigen Vereinsangeboten willkommen.
Die Albstädter Einzelergebnisse im Überblick:
Klaus Fuss 8/22, Reginald Borkert 5.5/13, Thomas Schönegg 14/22, Wolfgang Blickle 8.5/21, Alexander Schönegg 1.5/7, Daniel Khoshnevis 0/7
Ergebnisbericht auf der Seite des Schachverbandes Württemberg.
Mannschafts-Rangliste: Stand nach der 23. Runde | ||||||||||
Rang | MNr | Mannschaft | TWZ | At | S | R | V | Man.Pkt. | Brt.Pkt | |
1. | 4. | TSV Schönaich | 2328 | 21 | 2 | 0 | 44 – 2 | 75.0 | ||
2. | 21. | SF Deizisau | 2272 | 19 | 1 | 3 | 39 – 7 | 69.5 | ||
3. | 10. | SK Bebenhausen II | 2257 | 18 | 3 | 2 | 39 – 7 | 68.0 | ||
4. | 11. | TG Biberach | 2197 | 15 | 6 | 2 | 36 – 10 | 60.5 | ||
5. | 1. | SC Erdmannhausen | 2208 | 14 | 5 | 4 | 33 – 13 | 62.0 | ||
6. | 18. | SC Böblingen | 2211 | 15 | 3 | 5 | 33 – 13 | 60.5 | ||
7. | 19. | SF Stuttgart | 2241 | 14 | 4 | 5 | 32 – 14 | 60.5 | ||
8. | 12. | Post SV Ulm | 2254 | 12 | 6 | 5 | 30 – 16 | 59.0 | ||
9. | 9. | SK Schmiden/Canns | 2268 | 13 | 4 | 6 | 30 – 16 | 56.0 | ||
9. | 22. | SK Lauffen | 2176 | 13 | 4 | 6 | 30 – 16 | 56.0 | ||
11. | 2. | SK Sontheim/Brenz | 2074 | 10 | 4 | 9 | 24 – 22 | 48.5 | ||
12. | 8. | SC Weiße Dame Ulm | 2125 | 11 | 2 | 10 | 24 – 22 | 42.5 | ||
13. | 6. | SF Pfullingen | 2139 | 10 | 2 | 11 | 22 – 24 | 43.5 | ||
14. | 5. | Mönchfelder SV | 2078 | 7 | 6 | 10 | 20 – 26 | 39.0 | ||
15. | 7. | SG Schwäbisch Gmü | 2103 | 7 | 5 | 11 | 19 – 27 | 41.5 | ||
16. | 13. | SG Turm Albstadt | 1935 | 6 | 6 | 11 | 18 – 28 | 37.5 | ||
17. | 24. | SG Donautal Tuttl | 1956 | 5 | 4 | 14 | 14 – 32 | 35.0 | ||
18. | 16. | SV Balingen | 1903 | 5 | 4 | 14 | 14 – 32 | 27.5 | ||
19. | 3. | SF Kornwestheim | 2050 | 5 | 3 | 15 | 13 – 33 | 35.0 | ||
20. | 20. | SV Marbach | 1941 | 2 | 7 | 14 | 11 – 35 | 28.5 | ||
21. | 23. | SK Sonthem/Brenz | 1996 | 4 | 1 | 18 | 9 – 37 | 30.5 | ||
22. | 14. | SF 90 Spraitbach | 1939 | 2 | 4 | 17 | 8 – 38 | 26.5 | ||
23. | 17. | SR Spaichingen | 1931 | 3 | 1 | 19 | 7 – 39 | 21.5 | ||
24. | 15. | SK Bebenhausen I | 1779 | 1 | 1 | 21 | 3 – 43 | 20.0 |
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