Spannender Doppelspieltag, jede Menge Ehrgeiz und Motiviation
Am 23. September 2017 begrüßte die SG Turm Albstadt 1902 e.V. gleich zwei gegnerische Schachmannschaften Zuhause. Die erste Mannschaft Albstadts spielte gegen die Schachfreunde aus Horb, während die zweite Mannschaft Albstadts die Schachfreunde aus Bisingen-Steinhofen begrüßen durfte. Der Abend startete mit spannenden Paarungen und einer schönen Turnieratmosphäre, denn sämtliche Spiele wurden denn ganzen Abend über von vielen interessierten Zuschauern mitverfolgt.
Albstadt 1 gewinnt mit 4,5 zu 3,5
Br. | SG Turm Albstadt 1 | – | SK Horb 1 | 4,5:3,5 |
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1 | Fuß, Klaus | – | Schroth, Georg | ½:½ |
2 | Schönegg, Thomas | – | Steiglechner, Julius | 0:1 |
3 | Liebhart, Marcel | – | Melzer, Marcel | ½:½ |
4 | Günther, Christian | – | Beuter, Christof | ½:½ |
5 | Rukwid, Marc | – | Tannhäuser, Patrick | 1:0 |
6 | Borkert, Reginald | – | Britsch, Benjamin | ½:½ |
7 | Sinz, Carsten | – | Panetta, Rodolfo | ½:½ |
8 | Hovhannisyan, Artur | – | Akdemir, Kadri | 1:0 |
Die erste Mannschaft der SG Turm Albstadt 1902 e.V. musste für ihren Sieg hart kämpfen. Zum Auftaktspiel der neuen Saison erschien die erste Mannschaft in Topbesetzung, wofür die Spieler aus den unterschiedlichsten Ecken Deutschlands und der Schweiz angereist sind. Die Schachfreunde aus Horb haben sich davon jedoch nicht einschüchtern lassen.
Am ersten Spielbrett konnte man die Partie zwischen Klaus Fuß und Georg Schroth verfolgen. Die Partie begann mit einer englischen Eröffnung, die nach eigener Aussage von Fuß „gar nicht sein Fall ist“. Fuß konnte mit schwarz jedoch gut dagegenhalten. Die Partie entwickelte sich zu einer verschachtelten Stellung, bei der erst nach 17 Zügen Figuren getauscht wurden. Beide Spieler legten sich mächtig ins Zeug, Fuß musste im Endspielt zudem nicht nur gegen seinen Gegner, sondern auch gegen die Zeit spielen. Die Partie endete mit einem hartumkämpften Remis.
Auch das zweite Spielbrett war hochkarätig besetzt, denn Thomas Schönegg wollte sich das Auftaktspiel nicht entgehen lassen. Er spielte an Brett zwei gegen Julius Steiglechner. Bereits in der Eröffnung zeigte sich, dass Steiglechner mit schwarz das Zentrum des Spielbretts dominierte. Man wurde das Gefühl nicht los, dass der Plan von weiß nicht ganz aufgegangen ist. Die weißen Bauern konnten, infolge der starken Stellung von schwarz, über einen sehr langen Zeitraum die dritte Reihe nicht überschreiten. Steiglechner sicherte sich zudem eine starke Turmlinie, auf die Schönegg keine Antwort hatte. Schönegg kämpfte bis zum bitteren Ende, musste sich letztendlich aber geschlagen geben.
Marcel Liebhart spielte an Brett drei gegen Marcel Melzer. Im Rahmen des Eröffnungsspiels entschied sich Liebhart für sizilianisch. Beide Spieler machten sich das Leben schwer, wobei sich keiner einen Fehler leistete, was zu einem ausgeglichenen Spielverlauf führte. Liebhart spielte mit seinem Läuferpaar gegen das Springerpaar von Melzer. Im Endspiel lautete das Motto „wer frisst die gegnerischen Bauern schneller“. Es begann ein Wettlauf der Bauern, aus dem jedoch kein eindeutiger Sieger hervorging. Trotz Bauernvorteil reichte es für Liebhart nur zu einem Unentschieden.
Eine ebenfalls spannende Partie konnte man an Brett vier mitverfolgen. Christian Günther sielte gegen Christof Beuter. Hier konnte man einen klassischen Kampf um das Zentrum erleben. Infolge eines Schlagabtausches musste Günther mit einem Doppelbauer am Rand klar kommen, was seine Stellung jedoch in keiner Weise schwächte. Er konnte sich eine starke Turmlinie erkämpfen und Beuter damit das Leben schwer machen. Letztendlich kamen jedoch beide Spieler nicht richtig durch, weshalb auch dieses Spiel mit einem Remis endete.
Am Brett fünf wurde nicht lange gefackelt. Bereits im elften Zug opferte Tannhäuser für einen Königsangriff eine Qualität. Eine Ungenauigkeit im weiteren Spielverlauf nutze Rukwid zu seinem Vorteil aus. Nach einer schönen Kombination mit zwei Bauernopfern gab sein Gegner auf.
Sowohl an Brett sechs, als auch an Brett sieben einigte man sich auf ein Remis. Borkert sah sich in der Anfangsphase des Spiels gegen Benjamin Britsch leicht im Vorteil, nachdem sämtliche Figuren infolge eines Schlagabtausches das Spielfeld geräumt haben, befanden beide Spieler jedoch auch dieses Spiel für unentschieden. Carsten Sinz erging es gegen Rodolfo Panetta ähnlich. Sinz entschied sich für die französische Verteidigung. Die Spieler lieferten sich einen starken Figurenabtausch beim Kampf ums Zentrum, mussten sich jedoch auch hier letztendlich eingestehen, dass das Spiel ausgeglichen ist.
Artur Hovhannisyan spielte am achten Brett gegen Kadri Akdemir. Beim Verfolgen dieser Partie waren auf jeden Fall starke Nerven gefordert. Es wurde mit allen Figuren gekämpft und frech auf feindlichen Reihen vorbeigeschaut. Das Motto lautete Angriff! Durch einen Qualitätsgewinn und erzwungene Fesselungen konnte Hovhannisyan das Spiel letztendlich mit einem Sieg für sich entscheiden.
Albstadt 2 muss sich mit 3,5 zu 4,5 geschlagen geben
Br. | SG Turm Albstadt 2 | – | SC Bisingen-Steinhofen 2 | 3,5:4,5 |
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1 | Ehrlich, Benjamin Lutz | – | Siegel, Josef | 0:1 |
2 | Brenner, Frank | – | Ott, Ewald | 0:1 |
3 | Friedrich, Johannes | – | Langenbach, Philipp | 1:0 |
4 | Schönegg, Alexander | – | Fecker, Achim | ½:½ |
5 | Masuero, Pietro | – | Ott, Lothar | +:- |
6 | Schönegg, Helmuth | – | Fecker, Andreas | ½:½ |
7 | Pohl, Tom | – | Hapke, Yvonne | ½:½ |
8 | Adelmann, Erik | – | Pari, Walter | 0:1 |
Die längste Partie des ganzen Abends spielte Benjamin Ehrlich gegen Josef Siegel. Beide Spieler spielten eine klassische ausgeglichene Eröffnung. Im Verlauf der Partie übersah Ehrlich jedoch einen Angriff und musste eine Qualität dadurch einbüßen. Ehrlich kämpfte nichtsdestotrotz weiter und unterlies keinen Versuch, um das Spiel wieder an sich zu reißen. Letztendlich musste er sich jedoch infolge des Materialverlustes geschlagen geben.
Der Mannschaftsführer Frank Brenner kämpfte an Brett zwei mit seinem Springerpaar gegen das Läuferpaar von Ewald Ott. Angriffe wurden nicht gescheut und Figuren fleißig getauscht. Ott hatte letztendlich jedoch die bessere Strategie, auf die Brenner keine Antwort wusste. Nach längerem Kampf musste Brenner auch an Brett zwei den Punkt an seinen Gegner abgeben.
Bei Johannes Friedrich, der am dritten Brett gegen Philipp Langenbach angetreten ist, hatte man von Beginn an das Gefühl, dass hier ein ausgeklügelter Plan verfolgt wird. Im Rahmen der Eröffnungen konnte man bereits beobachten, wie die Spieler ihre Figuren gezielt für einen starken Schlagabtausch entwickelt haben. Über eine lange Phase des Spiels hinweg wurde keine einzige Figur getauscht. Wie erwartet, spitzte sich der Spielverlauf zu einem starken Schlagabtausch zu, aus dem Friedrich mit Vorteil herausging. Im weiteren Verlauf erzielte Friedrich eine derart starke Stellung, dass sein Gegner nur noch reagieren, jedoch selber nicht mehr angreifen konnte. Das Spiel endete mit einem Sieg für Friedrich.
Am vierten Brett konnte man die Partie zwischen Alexander Schönegg und Achim Fecker mitverfolgen. Im Rahmen der Eröffnung gelang es Schönegg nicht so richtig seine Figuren zu entwickeln. Fecker konterte stark und konnte sich einen leichten Vorteil im Zentrum des Spielfelds erkämpfen. Letztendlich konnten jedoch beide Spieler nicht richtig nach vorne durchdringen. Jeglicher Angriff wurde geschickt gekontert, weshalb die beiden Spieler das Spiel mit einem Remis beendeten. Pietro Masuero holte am fünften Brett den schnellsten Mannschaftspunkt. Leider ist sein Gegenspieler nicht erschienen.
Am Brett sechs hieß es ebenfalls Schönegg gegen Fecker. Helmuth Schönegg und Andreas Fecker lieferten sich eine spannende Partie. Fecker übernahm dabei im Mittelspiel das Ruder und spielte sich im weiteren Verlauf positionelle Vorteile heraus. Schönegg wusste sich zu wehren und erzwang einen größeren Figurenabtausch. Es entwickelte sich ein Bauernendspiel mit jeweils einer Leichtfigur. Trotz leichtem Vorteil für Schönegg reichte es am Ende nur zu einem Remis.
Tom Pohl gelang wohl das größte Comeback des Abends. Er bestritt die Partie an Brett sieben gegen die favorisierte Yvonne Hapke. Hapke startete mit einer starken Eröffnung und konnte im weiteren Verlauf des Spiels einen Freibauern bis auf die siebte Reihe vorspielen. Über eine längere Phase des Spiels hinweg sah es nicht sonderlich gut für Pohl aus. Infolge eines Angriffs durch Hapke konnte Pohl das Spiel dann jedoch plötzlich wieder drehen und sich eine gute Stellung erkämpfen. Das Spiel war mit einem Schlag wieder ausgeglichen und endete schließlich mit Remis.
Keine Scheu vor Angriffen zeigte auch der junge Spieler Erik Adelmann am achten Brett gegen Walter Pari. Adelmann spielte stark nach vorne und machte seinem Gegner das Leben schwer. Durch eine Ungenauigkeit im Angriffsspiel büßte Adelmann jedoch Material ein und musste sich schlussendlich geschlagen geben.
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